KUNSTPREIS DEUTSCHLAND 2024/25
Grußwort von Heinrich Prinz von Hannover

Es ist für mich eine große Ehre, für den KUNSTPREIS DEUTSCHLAND 2024/25 die Schirmherrschaft übernehmen zu dürfen. Dabei fällt das Motto des Kunstpreises: „Art powers future“ zusammen mit meinen Lebensvorstellungen einer sowohl vorwärts gerichteten, kraftvollen Gesellschaft wie auch historisch verankerten humanistischen Kultur. Wie auch in den vergangenen Jahren kann die Kunst unsere Zukunft herausfordern – und wie bisher – wollen wir über die Kunst, mit Künstlern diskutieren.

Wir rufen Kunstschaffende aus Deutschland und dem Ausland dazu auf deren eingereichte Arbeiten in den Disziplinen Malerei, Bildhauerei, Fotografie/Digital-Art von einer unabhängigen Experten-Jury sichten zu lassen. Es geht im eigentlichen Sinn nicht um die Vergabe eines Kunstpreises nach Art eines Wettkampfes, sondern um eine Befragung und möglicherweise Aktivierung unserer Sicht- und Denkweisen. Gemeinsam wollen wir Kunst erleben und unsere Zukunft mit ihr beleben. 

Jede Generation sucht in der Kunst die Veränderung, die aber nicht einfach – wie immer behauptet – den Zeitgeist spiegelt, sondern mit ihrer schöpferischen Leistung an der Entstehung dessen mitwirkt, was wir als Zeitgeist deuten. Mit ihrer visionären Sensibilität ist die Kunst selbst oft Vorbote und Späher, Seismograph sich anbahnender neuer „Beben“.

Sich mit der Kunst auf unbekannte Pfade zu begeben heißt also auch, der Zukunft mit offenem Visier entgegenzutreten. „Art powers future“! Bildende Künstler verstehen sich als Mittler, die neue Formen der visuellen Darstellung entwickeln, um zu neuen Erkenntnissen und zu neuem Verständnis der Realität zu gelangen. 

Für die Verleihung des Kunstpreises Deutschland 2024/25 wünsche ich allen Beteiligten viel Freude an der Kunst, die uns Menschen so sehr verbindet.

Heinrich Prinz von Hannover
Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
königlicher Prinz von Großbritannien und Irland

KUNSTPREIS DEUTSCHLAND 2023/24
Grußwort von Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate

Jeder Mensch, jede Stadt, jedes Land und jeder Kontinent hat seine Geschichte. Und zu einem Großteil prägen diese Geschichten das Bild, das wir von uns selbst und von unserem Mitmenschen kreieren. Unser kulturelles Erbe, macht uns zu den Menschen, die wir sind. Es bestimmt unsere Weltbilder und unsere Weltbilder bestimmen unser Handeln.

Alle Kulturen sind in einem ständigen Wandel. Grundsätzlich sind alle Zivilisationen und Kulturen erstaunliche Mischformen. Sie entwickelten sich, historisch gesehen, durch Austausch und Synthese, durch die Begegnung verschiedener Völker, Religionen und Philosophien. Reine, in sich geschlossene Einheiten, die sich aus sich selbst heraus entwickelten, waren die verschiedenen Kulturen dieser Welt nie.

“Wohl nichts auf der Welt muss mehr unsinnige Bemerkungen über sich ergehen lassen, wie ein Gemälde in einer Galerie”, sagte Edmond de Goncourt. Was also kann man öffentlich sagen über die Kunst? “Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen”, sagte Kant. Ich möchte dem hinzufügen: Stehe zu deinem Gefühl, auch wenn es nicht mit dem der Allgemeinheit übereinstimmt.

Wenn wir Freude und schöpferische Begeisterung empfinden, werden wir stets einen Weg finden, uns auszudrücken. Um zu singen, muss man zu allererst ein Lied in seinem Herzen tragen. Will man dann wirklich ein Gedicht schreiben, so schreibt man es, in welcher Form auch immer. Was aber ist dann Kunst? “Mensch werden ist eine Kunst”, erinnert uns der Dichter Novalis!

Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate